LESEPROBE


 

Auszug aus dem Buch

"Die Entdeckung der jenseitigen Welten"

(von Martin Heyden)

 

NAHTODERFAHRUNGEN

 

„Wenn man einmal den Tod erlebt hat, wie ich es getan habe, dann weiß man im Innersten: Es gibt gar keinen Tod. Man geht immer nur weiter von einem zum nächsten - wie man weitergeht von der Grundschule zur Oberschule zur Hochschule.“  -Raymond A. Moody-

 

 „Ich habe das Licht gesehen, das meine Patienten erblicken, wenn sie an die Schwelle des Todes kommen, und ich war umgeben von der unglaublichen bedingungslosen Liebe, die wir alle erleben, wenn wir uns zu dem Übergang anschicken, den wir Tod nennen.“ -Dr. med. Elisabeth Kübler-Ross-

„Ich erlebe große Vorurteile und das ist äußerst schwierig, wenn jemand das (Nahtodforschung) mit Wissenschaft kombiniert. Für mich bedeutet Wissenschaft, Fragen zu stellen. Diese Leute [seine Kritiker-Kollegen] stellen jedoch keine Fragen, sondern setzen Antworten voraus. Es ist einfach nicht möglich, dass die Nahtoderfahrung auf einer Einbildung besteht. Aber diese Erfahrung ist natürlich subjektiv. Fällt in der Wissenschaft jedoch der Begriff der Subjektivität, dann hat man ein Problem. Denn wie soll man beweisen, dass ein Gemälde schön ist? […] Für den, der die Erfahrung macht, ist es eine subjektive Realität.“  -Willem (Pim) van Lommel-

„Der spontane Ausbruch in ein Lied nach einer transpersonalen Erfahrung begegnet uns bei vielen schamanischen Initiationen. Während einer Nah-Todeserfahrung hören wir, wie die modernen Untersuchungen zeigen, Sphärenklänge von unbeschreiblicher Schönheit, die Atmosphäre ist geradezu gesättigt mit Klangfiguren, ja sie ist selbst reine Musik. Es scheint, als ob in einem erweiterten Bewusstseinsraum alle Strukturen des Seins sich gleichzeitig als musikalische Kompositionen darstellen und selbst Töne sind.“         

Holger Kalweit, Traumzeit und innerer Raum, Die Welt der Schamanen, (Bern u. a.: Scherz, 2000, S. 160 )

 

Nahtoderfahrungen (NTEs) gibt es, seit es uns Menschen gibt. Wie Sie bereits im Kapitel „Wenn wir sterben“ lesen konnten, geschehen diese häufig, aber nicht immer, in Verbindung mit einem Zusammenbruch des Kreislaufes. Manchmal aber auch spontan, ohne ersichtlichen Grund. Es gibt Hinweise, dass alle Menschen, die einen Kreislaufzusammenbruch überleben, eine solche Erfahrung machen, diese aber, ähnlich unseren nächtlichen Träumen, schlichtweg vergessen, so dass sich nur 1%, nach einigen Wochen, noch an ihre NTE erinnern können. Dies geht aus Erfahrungen hervor, die Dr. Sam Parnia in seiner AWARE-Studie machte. Ein weiterer Kardiologe, der sich auf dem Gebiet der Erforschung von NTEs einen Namen machen konnte, ist der Niederländer Dr. Pim van Lommel. Erwähnen möchte ich auch Dr. Moody und Dr. Elisabeth Kübler-Ross, sie können durchaus als Pioniere der Sterbeforschung in der Neuzeit betrachtet werden.

In allen Epochen beschäftigten sich Menschen mit NTEs und sie wurden auch dokumentiert und interpretiert und stehen dem Forschenden zur Verfügung. Die vergangenen Suchenden kannten sich und ihre Werke nicht untereinander und das macht sie besonders interessant. Sie unterschieden sich vielleicht in der Sprache, nicht aber von ihren Inhalten und ihren Folgen für den Betroffenen.

Wer sucht, braucht dies nicht lange zu tun. Informationen, Dokumentation und eine riesige, täglich wachsende Zahl an NTEs aus allen Kulturkreisen und Epochen stehen im Netz und können recherchiert werden.

Nahtoderfahrungen sind dahingehend individuell, dass sie, je nach vorhandenen Konzepten des Betroffenen, eingefärbt sind. Sie erscheinen unterschiedlich, abhängig von Kulturkreis, Alter, persönlichen Vorstellungen und der Zeit, in welcher der Erfahrende gelebt hat oder es noch tut.

Es gibt allerdings Kernelemente, die immer wieder auftauchen. Nicht jeder erfährt alle Elemente. Manche nur eines, andere wiederum drei oder vier. Das ist völlig unterschiedlich. Insgesamt lassen sich aber diese Kernelemente in neun Punkten zusammenfassen und wie folgt beschreiben.

1. Das Erlebte wirkte absolut real und greifbar, unbeschreiblich schön und mit einem Gefühl der absoluten Geborgenheit versehen. Farben, Musik, Landschaften von unglaublicher Schönheit werden beschrieben. Ein Traum wirkt, zum Vergleich, weit weniger plastisch. Er wird zwar, während er stattfindet, als real empfunden, wird aber in den meisten Fällen, kurz nach dem „Erwachen“, als Traum oder Halluzination (bei Drogenkonsum) erkannt. Auch ist der Traum nach kurzer Zeit verblasst und vergessen. Nahtoderlebnisse hingegen haben noch Jahre später nichts von ihrer Plastizität und Eindringlichkeit verloren.

2. Verstorbene Verwandte und Freunde sind immer wieder Bestandteil einer Nahtoderfahrung. Bemerkenswert ist, dass es nie noch lebende Personen sind, die auftauchen. Bei Kindern möchte man annehmen, dass während einer solchen Erfahrung, wäre sie denn eine Einbildung oder Wunschdenken, die Eltern im Traum erscheinen, sind sie doch die Hauptbezugspersonen. Aber es sind auch hier bereits verstorbene Verwandte. Oftmals Menschen, die Jahre vor der Geburt des Kindes verstorben sind. Ein Fall ist bekannt, in dem Vater und Sohn am gleichen Tag, aber an unterschiedlichen Orten, einen Herzinfarkt erleiden. Der Sohn hat eine Nahtoderfahrung, in der ihm sein Vater begegnet und zu ihm sagt: „Mann, hast du ein Glück!“ Als der Sohn erwacht, fragt er besorgt zuerst nach dem Vater, von dessen Herzinfarkt er eigentlich gar nichts wissen kann. Ihm wird bestätigt, dass der Vater zum gleichen Zeitpunkt einen Infarkt hatte und verstorben ist.

3. Der „Erfahrende“ wird von einem Licht angezogen. Auch wird von einer Tunnelerfahrung berichtet, an deren Ende ein unbeschreiblich schönes und warmes Licht ist, einhergehend mit einem Gefühl der Geborgenheit und dem Gefühl, bedingungslos geliebt zu werden. Es kommt einigen Betroffenen vor, als würden sie das Universum und die damit verbundene Raumzeit verlassen. Von hinter der Tunnelwand werden manchmal dunkle Gestalten oder aber Hilferufe wahrgenommen.

4. Alle Sinne bleiben erhalten und werden als verbessert oder besser funktionierend beschrieben. 360 Grad Wahrnehmung, intensives Sehen, Hören und das Fühlen. Ja sogar das Riechen und auch das Schmecken sind möglich und um ein vielfaches intensiver als gewohnt. Keine Halluzination und kein Traum kann das. Der Akt des Ablegens des Körpers wird als Befreiung des Geistes empfunden.

5a. Lichtgestalt: Häufig erscheint eine wohlwollende Gestalt oder ein „warmes“ Licht. Den meisten Menschen ist das Konzept des Puppenspielers, auch hohes Selbst genannt, nicht bekannt und so interpretieren sie dieses Licht, je nach vorhandenem Konzept, als Jesus, Allah, Gott oder Krishna. (Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese nicht doch dem einen oder anderen erscheinen). Atheisten erscheint es meistens als übernatürliches Licht. Das Phänomen verurteilt nicht, bietet Hilfe an und ist sorgend und liebevoll. Er überwacht den Teil von sich, der den Traum des Lebens träumt und belässt sich (Sie) solange im „Spiel“, bis die Aufgabe, die Sie sich selbst gegeben haben, erfüllt wurde. Die Aufgabe, die zu erfüllen ist, wurde von Ihnen festgelegt, bevor Sie inkarnierten und sich dem „Vergessen“ hingeben mussten.

5b. „Point of no return“: Je nach kultureller Einfärbung und vorhandenen Konzepten gibt es eine Linie, einen Fluss oder eine Mauer, die der Betreffende nicht überschreiten darf. Der Seele wird (oft vom Puppenspieler, manchmal aber auch von verstorbenen Freunden oder Verwandten) erläutert, dass, falls sie diese „Linie“ überschreitet, ein „Zurück ins Leben“ nicht mehr möglich ist. Oft wird der Person auch gesagt oder gezeigt, dass sie noch eine Aufgabe auf der Erde zu erfüllen hat und es noch Erfahrungen gibt, die gemacht werden müssen. Sind alle Aufgaben erledigt, kann die Seele wählen, ob sie die Erfahrung beenden oder weiter machen möchte. Mit Überschreiten dieses „Point of no return“ wird eine Rückkehr in den Körper unmöglich und die Seele wird sich wieder mit dem Teil von ihr, den ich hier den Puppenspieler nenne, vereinen und sich dann erinnern, wer sie wirklich ist.

5c. Die Lebensrückschau: Den Betroffenen wird ihr ganzes Leben gezeigt, ebenso wie alle Gefühle, die sie gehabt und bei anderen erzeugt haben. Die Szenen beginnen mit der Geburt und enden mit dem vermeintlichen Tod oder genau umgekehrt. Dies impliziert eine Reihenfolge, die gibt es aber nicht, da alles gleichzeitig wahrgenommen, gefühlt und verstanden wird. Und das alles mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Dadurch, dass der Körper abgelegt wurde, ist der Geist wie entfesselt und arbeitet und versteht mit unglaublicher Geschwindigkeit und Tiefgang. Es ist kein strafender Richter oder Gott, sondern der Teilaspekt von uns, den ich den Puppenspieler nenne, der das Leben Revue passieren lässt. Und so kommt es, dass der Betroffene liebevoll von sich selbst durch sein eigenes Leben geführt wird, ganz ohne Verurteilung. Die jeweiligen Beschreibungen dieses Elementes sind stark abhängig von der Epoche, in der wir leben. Während man heute von einem „Film“ spricht, war es in der Vergangenheit ein „Panorama“, eine „Bühne“ oder eine „Schau“.

6. Einige wenige Menschen, vor allem die, die einen Suizid durchführen und diesen überleben, aber nicht nur diese, berichten von einer Höllenerfahrung, so wie wir sie aus dem tiefsten Mittelalter her kennen. Durch Gebete und nach der Bitte um Hilfe erscheint ein Licht (siehe Punkt 6. Der Puppenspieler) und führt die Seele aus der Hölle, die sie sich selbst geschaffen hat. Allerdings kann dies auch ausbleiben. Menschen, die so eine Erfahrung gemacht haben, sind besonders bemüht, ihr Leben zum Guten hin zu ändern. Auch versuchen sie, sich zukünftig von Suiziden zu distanzieren. Eine Erklärung dieser Negativerfahrung ist der „Void“ (Siehe dazu das Kapitel „Energetische Welten“).

 

7. Die Betroffenen schweben über ihrem Körper, sehen sich, die Unfallszene oder den OP. Sie können im Nachhinein Abläufe und Gespräche schildern, die sie unmöglich gesehen oder gehört haben können. Aber das Erstaunlichste ist, sie haben diese Erfahrung zu einem Zeitpunkt, an dem ihr Kreislauf zusammengebrochen und das Gehirn nicht durchblutet und ohne Funktion ist. In diesem Zustand kann es weder wahrnehmen noch Informationen speichern (siehe dazu das Kapitel „Wenn wir sterben“). Sobald das Herz wieder zu schlagen anfängt, kehren die Betroffenen wieder „ruckartig“ in ihren Körper zurück. Die Betroffenen befinden sich immer oberhalb ihres Körpers, nie darunter. Die losgelöste Seele sieht sich selbst als Geist (Astralkörper - Fußnote), der mit einer silbernen Schnur an den Körper angebunden ist. Aber auch von körperlosen Erfahrungen wird berichtet, wobei die Seele zwar eine Art Zentrum zu haben scheint, aber keine Grenze: „Ich war im ganzen Raum und habe alles gleichzeitig wahrgenommen!“

Fußnote: Wir benutzen den Astralkörper bei außerkörperlichen Reisen und übernehmen ihn vollends mit unserem Tod im Diesseits. Er ist unser feinstofflicher Körper, bis wir in die Himmel aufgenommen werden können.

8. Viele von denen, die sich erinnern, aber und das ist bemerkenswert, auch viele, die stundenlang „weg waren“ und sich nicht erinnern, haben im Anschluss neue Interessen und Neigungen, erkennen und erfahren zunehmend häufig unwahrscheinliche Zusammenhänge und Begebenheiten. Sie verfügen über neue Fähigkeiten und Einsichten. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es bei mir anders war und ist.

9. Was NTEs über alle Skepsis erhaben macht, ist der Umstand, dass alle Nahtoderfahrenen ihr Leben im Nachhinein ändern. Sie sind weit über das Glauben hinaus, diese Menschen wurden berührt und wissen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob ihr Erlebnis lang oder kurz oder zu den positiven oder (eher seltenen) negativen Erlebnissen gehört. Sie alle haben ihre Einstellung zum Leben und Tod geändert. Sie glauben nicht mehr an ein „Leben nach dem Tod“, sie wissen, dass sie weiter existieren werden.

Fast automatisch ändert sich damit einhergehend auch die Einstellung, das Handeln gegenüber dem Nächsten. Jeder bringt auf seine Art mehr Verständnis und mehr Liebe für seine Mitmenschen auf. Sie werden offener, freundlicher und warmherziger. Der eine mehr, der andere weniger. Aber alle haben eines gemeinsam, sie haben keine Angst mehr vor dem Tod und sehen anschließend ihren biologischen Tod als das, was er in Wirklichkeit ist, ein Übergang, ein freudiges und schönes Ereignis.

 

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Nicht wenige sehnen sich nach diesem überwältigenden Gefühl, im Licht wieder absolut geborgen zu sein und geliebt zu werden. Sie sehnen sich nach der dort erlebten Realität, die realer und wirklicher erschien als alles, was die vermeintliche Wirklichkeit hier auf Erden zu bieten hat. Die dort erlebten Farben, Töne, Gesänge, einfach alles, haben zwar eine Entsprechung im Leben, wirken aber nach einem solchen Erlebnis nur noch wie schlechte Kopien.

Das Wissen um die Wahrheit hat einige Menschen bewusst risikoreicher leben lassen. Sie unternahmen riskante Kletterpartien oder sie begannen mit Hobbys, die sie zuvor als zu risikoreich bewertet haben; Fallschirmspringen und Tauchen, um wieder das Gefühl für das Schwerelose zu bekommen. Hier ließe sich jetzt eine lange Liste einfügen.

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Skeptiker führen gerne an, dass die Betroffenen all das Gesehene nur gehört haben und ihr Gehirn die außerkörperliche Erfahrung anhand „gehörter Informationen“ nur konstruiert hat. Dagegen spricht, dass der Kreislauf zusammengebrochen ist und das Gehirn nicht in der Lage war, das Gehörte (zudem noch so präzise) zu verarbeiten.

Sagen wir einmal, das Gehirn könnte es dennoch.

Verbinden Sie sich die Augen, lassen Sie sich von einem Bekannten in die Stadt fahren, steigen Sie an einer belebten Kreuzung mit ihm aus und nehmen Sie so viel auf, wie es Ihnen nur möglich ist. Wieder zuhause erzählen Sie Ihrem Bekannten, was alles passiert ist auf dieser Kreuzung. Ihre Schilderung der Ereignisse wird überaus schlecht sein und dabei waren sie bei vollem Bewusstsein und hoch konzentriert. Was denken Sie, wie präzise eine derartige Schilderung wird, wenn Sie gerade einen Herzstillstand haben?

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Im August 2013 wurde eine Studie zum Sterbeprozess an Ratten veröffentlicht. (Bericht auf: http://science.orf.at/stories/1722989/. Stand: 02.03.14)

Nach einem herbeigeführten Kreislaufzusammenbruch konnte noch für 30 Sekunden eine erhöhte Hirnaktivität gemessen werden. Dieses für die Forscher überraschende Ergebnis führte zu der öffentlich gemachten Spekulation, dass es sich beim Menschen wahrscheinlich genauso verhält und sich somit NTEs als finale Halluzination erklären lassen könnten.

Um zu diesem Ergebnis zu kommen, hätte keine Ratte ihr Leben lassen müssen. Nach Eintritt eines Herzstillstandes löst sich die Seele vom Körper, es kommt zu einer Synchronisation der Gehirnhälften, die quantenmechanische Vorgänge vermuten lässt. Da keine äußeren Reize mehr verarbeitet werden bzw. diese das Gehirn nicht mehr erreichen, erfolgt zudem ein Zusammenbruch der Filtermechanismen, die uns in der Illusion, die wir Realität nennen, festhalten. Dies „öffnet“ uns und erlaubt den Zugang zu den jenseitigen Welten.

Das ist in diesem Sinne keine neue Erkenntnis. Robert Monroe fand bereits vor Jahrzehnten heraus, dass sich außerkörperliche Erfahrungen durch eine „Hemisphären-Synchronisation“ herbeiführen lassen. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist es, die äußeren Reize auszublenden. Schamanische Rituale, die als Ziel das Bereisen der Anderswelt oder eine Seelenreise in unserer Realität haben, werden durch monotone Rhythmen (Sync der Hemisphären) und Isolation, das Abschalten der äußeren Reize, initiiert. Ist das Bewusstsein erst von den Fesseln der Filtermechanismen gelöst, läuft es zur Hochform auf 

Die gemessene gesteigerte Aktivität des Gehirns gehört also zu dem Prozess der Loslösung der Seele vom Körper und entlarvt in keinster Art und Weise eine NTE als Halluzination eines sterbenden Gehirns, sondern ist eher als finaler Datenaustausch (Synchronisation) und als Anforderung eines direkten Zuganges zu den energetischen Welten zu verstehen. Da die Seele evolutioniert, trifft dies ausnahmslos auf alle Arten zu, auch auf Ratten.

Im Übrigen gibt es Nahtoderfahrungen, die als außerkörperliche Erfahrungen erlebt werden (also mitten unter uns), und die nachweislich um einiges länger dauern als dreißig Sekunden. Zudem haben nicht nur Sterbende Nahtoderfahrungen.

Wäre das Erlebnis nur das Konstrukt eines sterbenden Gehirns, eine Halluzination, bedingt durch einen finalen „Drogenausschuss“ oder einer Übersättigung durch Kohlendioxyd; der Tunnel nur ein in sich zusammenfallender Lichtpunkt auf der Netzhaut, wie bei einem alten Röhrenfernseher, der ausgeschaltet wurde, dann wäre das Erzählte nicht so strukturiert und lebendig, wie Nahtoderlebnisse es nun einmal sind.

Das Erlebte wirkte überaus real, realer als alles bisher Erlebte hier im „Äußeren“. Es wirkte logisch und in sich schlüssig und war keinesfalls wie eine drogeninduzierte Halluzination oder ein Traum. Diese sind im Allgemeinen wirr und oftmals absolut zusammenhanglos. Nahtoderfahrungen sind auch bei weitem komplexer als ein Lichtkreis, der sich von außen beginnend nach innen auflöst, der eigentliche „Film“ beginnt dann erst.

Das Konstrukt, dass das menschliche Gehirn Nahtoderlebnisse evolutioniert hat, um uns und unseren Angehörigen das Sterben zu erleichtern, ist widersinnig. Heute beschränken sich NTEs auf 1% derjenigen, die man gewissermaßen zurückholen konnte. Vor 100 000 Jahren lag allein die Quote derer, die nur einen Herzstillstand überlebten, bei knapp über 0 %. Menschen, die von einer NTE berichten konnten, waren extrem selten und förderten höchstens die Entstehung oder Entwicklung einer neuen Religion.

Das Sterben ist für die Evolution „Mittel zum Zweck“. Alles muss vergehen, damit Neues entstehen kann. Welchen evolutionstechnischen Grund sollte es also geben, uns das Sterben zu erleichtern?

Psychologen führen gerne an, dass es sich hierbei um Wunschdenken handelt. Es ist aber so, dass auch Atheisten Nahtoderfahrungen haben, die inhaltlich identisch sind mit den Erfahrungen, die sogenannte Gläubige oder Agnostiker gemacht haben. Diese Atheisten finden übrigens nach einer solchen Erfahrung zu einem Glauben an ein Leben nach dem Tod.

Unabhängig davon, wie viele Menschen kennen Sie, die sich eine Höllenerfahrung wünschen?

Egal, welche Erklärungen Skeptiker auch anführen, sie alle greifen um Längen zu kurz.

 

Die Erlebnisse sind alle stringent logisch und gleichen sich frappierend. Auch das Argument, dass Nahtoderlebnisse seit Moodys Veröffentlichung (1975) rasant zugenommen haben, und ein erneuter Anstieg nach der Sendung von diversen TV-Serien in den USA zum Thema zu verzeichnen war, ist kein gültiges Argument. Denn selbst, wenn die Hälfte oder dreiviertel davon weniger der Wahrheit, sondern vielmehr der Fantasie entstammen, so ist doch die schier unglaubliche Menge der Übrigen, die unabhängig von Ort, Kulturkreis und Zeit (etwa in den letzten vier Jahrtausenden) gemacht wurden, schier überwältigend. Und welchen Beweggrund sollten Menschen haben, ein Nahtoderlebnis an die Organisation (www.nderf.org) zu melden? Um dort dann anonym veröffentlicht zu werden?

Das Erlebte während einer Nahtoderfahrung wirkt überaus real, realer als alles bisher Erlebte im Äußeren. Es wirkt logisch und in sich schlüssig und ist keinesfalls wie eine induzierte Halluzination oder ein Traum. Diese sind im Allgemeinen wirr und oftmals absolut zusammenhanglos. Nahtod-erfahrungen sind auch bei weitem komplexer als ein Lichtkreis, der sich von außen beginnend nach innen auflöst, der eigentliche „Film“ beginnt erst dann. Während eines Traumes oder einer Halluzination erscheinen noch lebende Personen, in Nahtoderfahrungen hingegen nicht, bei diesen erscheinen nur bereits Verstorbene.

 

Online und in vielerlei Büchern finden Sie eine große Auswahl an Nahtoderfahrungen. Die größte und umfassendste im Netz ist wohl die „Near Death Experience Research Foundation“ (www.nderf.org).

 

 


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